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Erlenbusch

Gestern wollten wir eigentlich nicht wandern. Ich beäugte das schwül-heiße Wetter da vor meinem Fenster kritisch und überlegte noch, ob eine ausgedehnte Siesta nicht viel angebrachter wäre. Wie sich herausstellte, hatte ich damit recht und Unrecht. Die beste Butch aller Zeiten überredete mich dann mit Engelszungen wenigstens Cachen zu gehen. Sind doch nur 5 Kilometer. Okay, ich gab nach.

Der Erlenbusch ist ein erwunschen wirkendes, vertäumtes Waldstück zwischen der Grube der Quarzwerke Frechen und der A4. Vom Wanderparkplatz direkt vor der Pilotproduktion der Quarzwerke schaut man sich am besten erst einmal die Grube an. Der dort geförderte Quarzsand ist blendend weiß und wirkt in der grünen und sepiafarbenen Umgebung unwirklich.

Dann geht es rechts auf einem kleinen gerölligen Pfad hoch und nach wenigen Schritten steht man schon in einem fast unberührt wirkenden Wald, einem kleinen dem Untergang geweiten Teil des Altwaldes der Ville. Ein Rest eines Stieleichen-Hainbuchen Hochwaldes. Im übrigen eine ausgezeichenete Gegend um Brombeeren zu sammeln. Dort kann man sie eimerweise sammeln. Und wenn man vom Parkplatz aus nach Süden geht ans Waldende finden sich dort eine Reihe Pflaumenbäume.

Der Cache führte uns fast den gesamten Rand der Grube entlang, was bei den Temperaturen und einem Gelände, dass sich ausgezeichent für ein Cardiotraining eignet, sehr anstrengend war und wir schließlich erleichert wieder den Wald betraten. In diesem Wald gibt es Baumgiganten, die sich 60 Meter hoch erheben. Andere haben eine meterdicken Umfang. Wenn sie stürzen, liegen ihre Äste wie Dinosaurierskelette am Wegesrand. Ein solcher Ast hat immer noch einen Durchmesser von 80 -100 cm. An anderer Stelle stehen Bäume nicht so hoch aber bis zu 1,50 im Durchmesser voller Narben und Stümpfe, die auch im Fangornwald einen Platz gefunden hätte. Folgt man den vielen Trampelpfaden gerät man an düstere, wilde Stellen voller Farn und Efeu.

Glücklicherweise hatte ich mich beim Start der Tour ausgiebig mit Autan eingesprüht, denn der Cache schickte uns kreuz und quer über zugewucherte Trampelpfade. Am Schluß hat mir der Kontakt mit Brennesseln schon nichts mehr ausgemacht. Als wir die maximalste Entfernung auf der Strecke erreicht hatten, wurde uns klar, dass der Cacheowner mit den 5 Kilometern vollkommen unrecht hatte. Es sollten einige Hänge und Trampelpfade später 10 Kilometer werden. Den letzten Teil zum Final konnten wir im goldenen Licht der Abendsonne erledigen. Der Final befand sich an einem Platz der so eine eigenartige Struktur auswies, die mich an die Wälle der keltischen Siedlung bei dder Kakushöhle erinnerte. Überhaupt wirkte es dort alles so auf mich, als wäre es ein guter Platz für eine Siedlung der Kelten gewesen.

Da wir ja immer wieder Hinweise suchen mussten, verbrachten wir so 5.5 Stunden im Erlenbusch. Ich kann es nur Empfehlen. Zumal dieser Wald so wie er ist, nach und nach verschwinden wird, da die der Tagebau der Quarzwerke sich langsam Richtung A1 bewegt. Wer also noch nicht da war und in der Nähe lebt, nichts wie hin. Folgt auch den kleinen Trampelpfaden, sie bringen Euch immer wieder zu den abgelegensten und verrtäumtesten Plätzen dort. Es lohnt sich.

Zerkratzt, schmutzig, völlig fertig und völlig zerschlagen und sehr zufrieden kamen wir schließlich wieder am Auto an. Dort hopste uns noch ein Frosch entgegen, den ich dann lieber einfing und an den Parkplatzrand trug, weil wir befürchteten ihn sonst zu überfahren. Das arme Kerlchen, groß wie mein Daumennagel, hielt zwar nicht viel davon aber da musste er dann durch.

Ich kann für diesen Cache feste Kleidung, stabile Schuhe, kühleres Wetter und jede Menge Zeckenschutz empfehlen. Dafür macht der Cache großen Spass, denn man klettert im Zweifel auch mal einen 20 Meter hohen Hang hoch (es geht auch eifacher aber manchmal haben wir halt den kürzesten Weg gewählt) und fühlt sich wie 10 Jahre. Besser als Schokolade.

(Fotos kommen noch, ich habe mein kleines Problem mit den Exif-Daten noch nicht zu meiner Zufriedenheit lösen können.)

Versunkene Burgen und Korallenriffe

Am Samstag sind wir wieder in die Eifel wandern gefahren. Ursprünglich wollten wir so 8 Kilometer laufen, es sind dann 13 geworden.

Zurerst geht es kurz vor dem idylischen Örtchen Urft-Steinfeld, auf einem leidlich steil ansteifenden asphaltierter Weg den Berg hoch in einen Buchenwald. Mir schwante auf der Landstraße schon böses und eine halbe Stunde später als ich mich fragte, warum ich mir sowas immer wieder antue, kam der Abzweig auf einen kleinen Waldweg. Endlich keinen Asphalt mehr unter den Füßen. Schon bald führte der Weg durch buschiges Unterholz und niedrige Buchengruppen ins Unwegsame, so dass wir uns zum Waldrand durchschlagen mussten um dann dort auf einer gigantischen Wiese bis zum Römerkanal-Wanderweg gingen. Auch wenn es unwegsam war, der Frieden und die Leichtigkeit, die dieser Buchenwald ausstrahlte, ist kaum in Worte zu fassen und der stetige Aufstieg war mir kaum noch bewußt.

Im Unterholz

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Herkules und der Riese Kakus (Update Fotos)

Ich verfalle immer mehr dem Wandern, zumal es da so nette Spielereinen gibt, aber dazu später. Heute sind wir vor der dicken und schweren Luft in Köln wieder in die Eifel geflohen. Dort war die Luft besser, es ging ein leichter Wind aber schwül und schwer war die Luft trotzdem. Diesmal wanderten wir nur 5 Kilometer aber da es eine längere Steigung gab und es wirklich sehr drückend war, reichte es uns vollkommen. Diesmal haben wir die Wanderung im Internet gefunden und zwar auf den Seiten der Stadt Mechernich.

Um die Kakushöhle zu besichtigen ist keinerlei Wanderung nötig, man muss nur ein paar Schritte den Weg hinter des kleinen Imbiss am Wanderparkplatz gehen. Der Sage nach lebte dort in vergangenen Zeiten ein der Riese Kakus, welcher von Herkules getötet wurde.

Höhle Eingang

Oberhalb des Höhlenkomplexes finden sich Spuren ehemaliger Keltensiedlungen. Es ist nur ein kurzer Spaziergang entlang der Wälle die die Kelten geschaffen haben zur oberen Höhle. Es ist faszieniernd, wie in diesem Teil der Eifel Steinzeit, Bronzezeit, Antike und Mittelalter ständig aufeinandertreffen. Und auch wenn sich die Natur längst diese Gebiete zurückerobert hat, erfüllt es mich immer wieder mit Ehrfurcht, dass an solch abgelegenen Plätzen mehr als 3000 Jahre Menschheitsgeschichte zu finden sind.

Die Wanderung selbst war wieder wunderschön, sanft geschwungene Hügel, überall eilte Buntvieh uns entgegen und glotze uns erwartungsvoll an.

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