Ich weiß nicht, was noch alles kommen wird. Ich fürchte, es wird sehr ungemütlich. Draußen ist so grau aber nicht nur da. Wenn ich das schon höre, ab Mitte des Jahres geht es wieder bergauf. Auf welchen Erkenntnissen baut denn bitteschön dieser Unsinn auf? Durchhalteparolen nenne ich das. 1929 war auch nach einem halben Jahr vorbei? Oder wie war das. Könnte ich ja nachlesen, ich mag aber nicht. Zu deprimierend. Diverse Blogs lesen, ist auch deprimierend. Den derzeit deprimierensten Beitrag habe ich grad da unten verlinkt. Wobei ich sagen muss, dass ich weniger deprimiert bin, weil alles so schlecht aussieht, sondern weil ich keine Ahnung habe, wie es weitergeht. Ich meine, wenn ich das wüßte, wüßte ich vielleicht auch, was zu tun ist. Das ist ja meine Stärke, wenn alles in den Binsen ist, organisieren und aufbauen, Strukturen erfassen und stabilisieren. Aber das was jetzt grad läuft, das liegt mir überhaupt nicht. Strukturen, die zerfallen, diffundieren weg, wie Sand unter den Füßen. Ich wünschte die Krise hätte ihren Höhepunkt schon erreicht und man wüßte nun endlich, was auf einen zukommt. Hilflosigkeit und Ohnmacht sind beschissene Gefühle. Mehr als das Gefühl, das es noch lange nicht alles war, was da auf uns zukommt, habe ich nicht. Und die Erfahrung, dass ich mich auf diese Art Gefühle schon immer gut verlassen konnte. Glücklicherweise, denke ich auch wieder, lese ich Blogs, denn da finde ich am ehesten soetwas, wie Wahrheit. Im Gesamtbild aller Blogs,die ich lesen und in den Kommentaren natürlich, finde ich mehr Realität als ich es sonst finden kann. In meinen Entwürfen finden sich einige Beiträge für dieses Blog aber ich mag grad überhaupt nichts schreiben.
Ich spüre so einen drängendes Bedürfnis nach häuslicher Geborgenheit. Man könnte endlich renovieren, wird auch Zeit. Warme sonnige Farben bitte. Wie im Mutterschoß. Ein Buch lesen, es muss nicht mal besonders gut sein, lediglich unterhaltsam. Kerzenschein, Kuchen, kuschelige Kissen, Katzen, flauschige Decken, leichte belanglose Musik. Urlaub machen wäre schön, aber geht im Moment nicht. Die Welt vergessen, wenigstens für ein paar Stunden. Anders geht es sowieso nicht mehr. Ich staune über Menschen, die sich mit fast schon verbissener Intensität mit der täglichen Flut an Nachrichten herumschlagen. Manchmal bewundere ich sie auch. Aber mir ist nach einer Tafel Schokolade und meinen schnurrenden Kater auf meinem Schoß als Antidot.