Nachdem ich mal über meinen Ärger Dampf abgelassen habe, nun zum schönen Teil der vergangenen Woche. Ich habe schon lange nichts mehr zu meinen Wanderaktivitäten geschrieben, was auch daran liegt, dass meine Gehbehinderung da meinen Aktionsradius stark beeinträchtigt. Leider. Wie jedes Jahr im Frühjahr stand der Frühlingurlaub an und wir hatten uns für die Region um Saarburg entschieden. In erster Linie wollten wir dorthin, weil es dort ein paar archäologische Kostbarkeiten zu sehen gibt und die Anreise – nur für einen Tag – zu lang ist.
Die Landschaft dort zwischen Saar und Mosel, kurz vor Luxemburg und Frankreich ist wunderschön, ich kann gut verstehen, dass die Menschen dort seit tausenden Jahren siedeln. Es heißt, dass dort die dichteste Besiedlung durch die Römer und Kelten so weit im Norden gewesen ist. Pflichtbesuche waren natürlich die römische Villa bei Borg, der römische Tempelbezirk bei Tawern und das Mosaik der römischen Villa in Nennig. Auch die Klause von Schinkel für den blinden König haben wir uns angeschaut.
Archäologiezentrum Villa Borg
Eingangsportal zum Villenbereich vom Garten aus gesehen
Blick auf das Haupthaus und den linken Seitenflügel
Der Blick über die Mauer, wie vor 1800 Jahren
Wege und Landschaft um die Villa herum
Römischer Tempelbezirk auf dem Metzenberg
Außerdem sind wir auch mal nach Schengen gefahren – naja, unspektakulär, eigentlich wollten wir ja auch nur auf der Luxemburger Seite tanken. Dort stießen wir dann durch Zufall und Geocaching sei dank auf ein unglaublich schönes Vogelschutzgebiet, dass ich jeder und jedem nur empfehlen kann. Es ist nicht sehr bekannt und liegt an der N10 und dem Örtchen Wintrange, wo auch geparkt werden kann.Das ehemalige Kiesgrubengebeit ist heute ein traumhafter Ort (Naturschutzgebiet „Haff Réimech“), wo Holzstege durchs Röhricht führen und alle 100 Meter eine Beobachtungshütte zum Verweilen und Schauen einlädt. Allerdings ist ein Besuch eher unter der Woche und bei schlechtem bis durchwachsenen Wetter zu empfehlen, ansonsten ist es dort voll mit Leuten, die als Hobby Vogelbeobachtung betreiben und das muss eine spezielle Spezies sein. Der neue Gebietsbetreuer dort- den wir dort trafen und der uns einige seltene brütende Vögel in einem Kiesbett zeigte (mit entsprechendem Gerät, natürlich sind wir da nicht „nah rangegangen“)- ist bei gutem Wetter quasi mit nichts anderem beschäftigt, als diese Leute aus den Büschen zu treiben. Dabei steht quasi an jeder Ecke eine Beobachtungshütte.
Inzwischen gibt es dort etliche Hütten im Wasser mit ausgezeichnetem Blick auf die Vögel und im Auwald am Uferrand gibt es versteckte Plätze zum Sitzen und Lauschen.
Die Gegend ist traumhaft, sanft hügelige Hochebenen, die jä steil zur Mosel oder Saar steil abfallen. Dass mein Fußgelenk leider nicht gut mitmachte, konnte ich den Kasteler Felsenpfad leider nicht laufen, was mich wirklich schmerzt und in mir eine hilflose Frustration hinterlässt, weil ich vermutlich solche Wanderungen nie mehr machen kann. Aber die Klause am Rand des auch schon von Kelten und Römern bewohnten Hochplateau konnte ich besichtigen.
Alles in allem war es wunderschön. Wir haben lange noch nicht alles gesehen, was wir wollten und werden wohl noch mal hinfahren.