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Frauenwiderstandscamp 2

Also ich heute das Backend meines Blogs öffnete, entdeckte ich den ausgezeichneten und wichtigen Artikel von i heart digital life Feministische Brüche und feministische Archive: „Wir schauen zu, wie Wissen verloren geht, der auf meinen Beitrag über das Frauenwiderstandscamp verlinkt.

Besonder berührt hat mich, dass ihdl dort schreibt, dass sie vor meinem Beitrag noch nie etwas vom Frauenwiderstandscamp gehört hatte. Dabei war es damals wirklich ein großes Ding und äußerst bedeutend in der Lesben*/Frauen* Szene bundesweit. Dennoch ist mir auch klar, dass die Verwerfungen nicht nur in zeitlich unterschiedlichen Knotenpunkten liegen, sondern auch schon damals war es ein Netz der lesbisch*/feministischen* Szene, das nicht unbedingt mit anderen verknüpft gewesen ist. Es ist ein Deja vu, denn ich war schockiert als ich irgendwann erfuhr, dass die Suffragetten nicht eine kleine Gruppe Frauenrechtlerinnen gewesen waren, sondern eine breite gesellschaftliche Bewegung, die England kurz vor dem 1.Weltkrieg fast in den Zustand eines Bürgerkrieges versetzt hatten. Bis in meine Zeit blieben davon nur die blauen Strümpfe.

In diesem Kontext will ich auch noch auf den >>Wikipediaartikel zum Frauenwiderstandscamp hinweisen, der eine Reihe von Literaturhinweisen enthält.

Finanzkrise

Mir fällt in den letzten Tagen immer mehr auf, dass in den Nachrichten über die Hypo Real Estate und andere davon gesprochen wird „dass sie durch die Folgen der Finanzkrise“ in Schwierigkeiten geraten sind. „DIE“ Finanzkrise wird zunehmend zu einer vollkommen entpersonalisierten, ähnlich dem schwarzen Tod des Mittelalters, Seuche und jegliche persönliche Verantwortung wird in der Sprache ausgelöscht. Das ärgert mich maßlos. Wenn die HRE jetzt Leute entlassen muss, gehört es sich einfach, dass dazu gesagt wird, dass diese Entwicklung eine Folge deren Spekualtionen auf dem Finanzmarkt ist.

Wenn ich könnte, würde ich diese Vorstände nur dann Unterstützung zukommen lassen, wenn sie einen GEschäftsplan vorlegen, der auf Entlassungen verzichtet. Das ganze kostet den Steuerzahle ein Haufen Geld, zum einen die „Rettungspakete“, zum anderen die ganzen Entlassenen. Es kotzt mich ja schon lange an, dass sich Unternehmen dieser Couleur doch immer gerne auf den Staat verlassen haben, damit er die Scherben aufkehrt, die sie verursacht haben. Denn die soziale Absicherung, die ja angeblich viel zu teuer ist, sichert bis jetzt einen sozialen Frieden, der bei unternehmerischen Standortfragen ja auch eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Verlogene Bande und die Journalisten mit ihrer entpersonalisierten „Finanzkrise“ gehören für mich in denselben Sack.